Teamorientiertes Vereinsmanagement mit Alexandra Link 

Bestimmt erinnern sich einige von euch noch an den Födekam-Workshop mit Alexandra Link, den wir 2018 angeboten haben. Sie hat uns das teamorientierte Vereinsmanagement nähergebracht und wie wir wissen, haben einige von euch danach diesen Weg eingeschlagen und konnten neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit ausprobieren.
Dieses Jahr wird es wieder eine Möglichkeit geben, die eigenen Vereinsstrukturen zu überdenken, denn das Ministerium organisiert am 8. Dezember einen ganztägigen Workshop mit Alexandra Link zum teamorientierten Vereinsmanagement. Die Teilnahme ist für alle ostbelgischen Vereine kostenlos und wir leiten euch die Einladung gerne weiter. Außerdem haben wir mit Marieke Gillessen, die für das Thema brennt, ein kleines Interview geführt.

Wir bei Födekam freuen uns, dass du unserem Beispiel gefolgt bist und Alexandra Link und das teamorientierte Vereinsmanagement erneut nach Ostbelgien holst! Was sind deine Gründe dafür?

Wenn ich die Beratungsanliegen, die bei mir ankommen, zusammenfassen müsste, käme ich auf zwei große Herausforderungen für Ehrenamt und Vereine: Das ist zum einen der stetig wachsende Berg an administrativen Herausforderungen für die VoGs, aber davon sprechen wir heute nicht. Und zum anderen das große Thema der Zusammenarbeit im Verein. Jeder Verein hat ja ein bestimmtes Ziel. Bei euren ist es das gemeinsame Musizieren oder Singen. Und dahinter steht eine wie auch immer geartete Vereinsstruktur. Manchmal eine VoG, manchmal eine faktische Vereinigung, das ist eigentlich egal. Aber das Funktionieren der Vereinsstruktur, also das Zusammenspiel der Mitglieder, hat einen großen Einfluss darauf, wie gut das Ziel erreicht wird. Und wenn das Zusammenspiel nicht gut läuft, kann auch nicht gut zusammen gespielt werden – wenn ihr mir diesen Wortwitz erlaubt 😊

Häufig gibt es in ostbelgischen Vereinen eine ganz klassische Struktur mit einem Vorstand, der sich in Präsident, Schriftführer und Kassierer unterteilt, und der den Großteil der Arbeit im Verein übernimmt. Das ist bestimmt nicht immer so, aber um es zu erklären, pauschalisiere ich etwas. Dieser Vorstand ist dann oft überlastet und ärgert sich, alles erledigen zu müssen. Und die restlichen Mitglieder ärgern sich, weil sie den Vorstand intransparent finden und die Kommunikation nicht gut.

Hier setzt das teamorientierte Vereinsmanagement an. Es basiert darauf, dass die „Arbeit am und im Verein“ auf möglichst viele Schultern verteilt wird. Das entlastet schonmal den Vorstand und macht generell die Aufgabenpakete kleiner. Kleinere Aufgabenpakete lassen sich besser verteilen, bzw. sie werden eher von den Mitgliedern übernommen. Das ist also auch eine Nachwuchsfrage. Und die gemeinsame Arbeit stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Loyalität zum Verein. Denn wer mitarbeitet, fühlt sich verbunden. Außerdem berichten Vereine, die schon umgestellt haben, dass sich die Kommunikation im Verein verbessert hat, da mehr (und auch besser 😊) kommuniziert werden muss. Das ist also ein Gewinn für alle. Aber natürlich auch eine nicht zu unterschätzende Umstellung.

Die Umstellung dürfte in der Tat groß für viele Vereine sein. Was sind denn mögliche Schwierigkeiten dabei?

Zuerst muss man mal seine Mitstreiter davon überzeugen, dass die Veränderung wichtig und machbar ist. Deshalb habe ich übrigens in die Einladung (siehe Link unten) geschrieben, dass die Vereine gerne zwei oder drei Vertreter schicken können. So ist es viel einfacher, anschließend den Funken in den Verein zu übertragen und die anderen ebenfalls zu überzeugen. Dann muss der erste Schritt gemacht werden, der ja bekanntlich der schwierigste ist. Deshalb ist dies auch schon Teil des Workshops. Anschließend kommt der ganze Teil des „Umbaus“ der Strukturen und Vorgehensweisen im Verein. Hier steckt natürlich viel Arbeit drin, das muss man schon sagen. Und an dieser Stelle ist es wichtig, dass der gesamte Verein mitzieht. Alexandra Link wird uns das noch genauer erklären und auch Tipps geben. Nach der Umstellung auf das teamorientierte Vereinsmanagement sollte der Verein aufpassen, nicht in alte Muster zurückzufallen. Dies ist gar nicht so einfach, wenn es zum Beispiel um bisherige Ansprechpartner und Zuständigkeiten geht. Aber auch mit diesem Thema werden wir uns auf dem Workshop befassen.

Da muss wirklich einiges gemacht und beachtet werden. Was macht dich so sicher, dass sich der Aufwand lohnt? Die Vereine müssen das ja alles nach Feierabend machen.

Das stimmt! Aber ich sage es mal mit den Worten von Alexandra Link, die ich hier ganz passend finde: „Unter den geänderten Bedingungen der heutigen Zeit werden nur die Vereine überleben, die sich schnell und flexibel anpassen und weiterentwickeln. Und wie gelingt dies? Indem alle Mitglieder am Verein mitarbeiten.“ Das klingt natürlich total provokativ und ich kann verstehen, dass wir damit dem ein oder anderen auf die Füße treten. Aber es ist gleichzeitig eine Chance: Wer spürt, dass der Verein auf althergebrachte Weise nicht mehr weiterkommt und wer gerne die Vereinsstruktur überdenken möchte, findet im teamorientierten Vereinsmanagement einen neuen Ansatz.

Ich freue mich auf jeden Fall über jeden Verein, der diesen Schritt wagt und hoffe, dass möglichst viele am 8. Dezember teilnehmen.

Bei Rückfragen können sich die Vereine gerne bei mir melden!

Anmeldung unter Ostbelgien Live - Workshop für Vereine: Teamorientiertes Vereinsmanagement im Fokus.