Wenn das Triangel (fast) zu klein ist 

137 Musiker und Musikerinnen – die riesige Bühne des Triangels reichte gerade noch so aus, um das diesjährige Play-In-Orchester aufnehmen zu können. Als Dirigent sorgte der weltweit renommierte belgische Komponist Jan Van der Roost für Begeisterung und Gänsehaut. Die Teilnehmer und das Publikum zogen am Sonntagabend enthusiastisch Bilanz einer tollen Födekam-Veranstaltung.

Als „Papst der Harmoniemusik“ begrüßten die Verantwortlichen des ostbelgischen Musikverbandes Jan Van der Roost am Freitagabend im ViDo in Burg-Reuland und stellten ihn dem eindrucksvollen Orchester vor, das die zum Proberaum umfunktionierte große Sporthalle in Beschlag genommen hatte. Von Freitagabend bis Sonntagnachmittag standen insgesamt 16 Probestunden auf dem Programm des Mammutorchesters – „anstrengend, aber – wie jedes Jahr – total begeisternd“, so lautete danach die allgemeine Bilanz.

Es sei für Ostbelgien eine Ehre, Jan Van der Roost für eine solche Veranstaltung gewinnen zu können, so hörte man immer wieder. Der 69-jährige Musiker aus Kontich (Antwerpen), der weltweit als Komponist, Dirigent und Dozent unterwegs ist, erinnerte sich seinerseits daran, dass er vor mehr als 20 Jahren bereits Play-Ins in Ostbelgien geleitet hatte. Auch seine Einsätze als Juror bei den hiesigen Einstufungen seien ihm in bester Erinnerung geblieben, berichtete er, und sparte nicht mit Lob für die hierzulande herrschende (musikalische) Mentalität sowie für die ausgezeichnete Infrastruktur, sowohl im ViDo als auch im Triangel. „Und darüber hinaus sind die Menschen hier sehr nett; ich mag Ostbelgien“, sagte er.

Am Samstagvormittag erfolgte die Probearbeit getrennt nach Instrumentenregistern. Hierbei kam – ebenso wie bei der „Leseprobe“ vor zwei Wochen – den Registerleitern die wichtige Rolle des Bindegliedes zwischen Musikern und Chefdirigent zu. Diese Aufgabe übernahmen mit Bravour Carmen Heuschen für Flöten und Oboen, Anne Fuhrmann für die Klarinetten, Axel Michel für die Saxophone, Patrick Sporken für die Trompeten, Loïc Cerfontaine für die Hörner, Daniel Foeteler für die Posaunen und Jean Julien Servais für Euphonium und Tuba sowie Achim Bill für die Schlagzeuger.

Dass neben der intensiven Probearbeit am Play-In-Wochenende auch der Spaß und die Pflege von musikalischen Freundschaften nicht zu kurz kam, versteht sich von selbst. „Ja, das Play-In-Feeling ist absolut wieder da! Die kurzen Nächte und das Feiern bei dem einen oder anderen guten Getränk gehören genau so dazu wie die gute Musik“, so ein Teilnehmer.

Beim Abschlusskonzert am Sonntagabend wurde von den sehr zahlreichen Besuchern folgende Besetzung bestaunt: 24 Flöten, 4 Oboen, 1 Fagott, 29 Klarinetten (incl. Alt-, Bass- und Kontrabassklarinette), 18 Saxophone (von Sopran bis Bariton), 16 Trompeten, 10 Hörner, 9 Posaunen, 11 Euphonien, 6 Basstuben, 1 Kontrabass sowie 9 Schlagzeuger. Im Dialog mit Födekam-Präsident Marc Komoth brachte Jan Van der Roost dabei sein musikalisches Schaffen dem Publikum näher. „Es war toll, auf diese Weise nicht nur die wunderschöne Musik von Jan Van der Roost zu erleben, sondern auch ihn selber als Musiker und Mensch etwas kennenzulernen“, fasste ein Besucher den Abend zusammen.

Das Lob von Teilnehmern und Besuchern zu einem tollen Play-In ließ sich dabei in der immer wieder gehörten Frage zusammenfassen „Wer kommt nächstes Jahr als musikalischer Leiter des Play-In? Wir sind auf jeden Fall wieder dabei!“