20 Jahre Fanfare Musica Nova

Es war immer ein spannender Moment: Welche der beiden ostbelgischen Fanfaren heimst bei der Einstufung das beste Resultat ein? Mal war es der Königliche Musikverein St. Cäcilia Ouren, mal der Königliche Musikverein Eintracht Auel-Steffeshausen. Klar war immer: Beide Orchester sind Spitzenreiter in der Ehrendivision. Es war ein kollegiales Wetteifern zu einer Zeit, in der die Einstufungen noch im Eupener Jünglingshaus stattfanden.

2004 standen beide Orchester aber vor dem gleichen Problem: In den kleinen Ortschaften Auel, Steffeshausen und Ouren fehlten Nachwuchsmusiker und, noch viel folgenschwerer, mindestens ein Dirigent. So fehlte nach dem Abgang von Bruno Steils, nach über 20 Jahren am Dirigentenpult in Ouren, eine musikalische Führung und der Verein stand, trotz 25 motivierter Mitglieder nach über 100 Jahren vor dem Aus.

In Auel-Steffeshausen hingegen war eher der Nachwuchs ein Problem, da mit Sebastien Lemaire erst seit kurzem ein dynamischer Dirigent die musikalischen Geschicke leitete. Da beide Vereine schon über Jahre vorher bestens miteinander bekannt waren und man sich gegenseitig mit Musikern aushalf, traf man in gegenseitigem Einvernehmen die Entscheidung, zunächst in den beiden Vorständen, und dann über die Mitglieder, dass beide Vereine sich zusammentun sollten.

„Die Grundidee der Fusion von 2004 war auch, einen komplett besetzten Klangkörper zu schaffen, der weiter an das hohe musikalische Niveau der Gründervereine Eintracht Auel-Steffeshausen und St. Cäcilia Ouren anknüpfen kann“, erklärt Erni Steils, Präsident der Fanfare Musica Nova seit der Gründung. Die Entscheidung zur Fusion ging nicht ganz ohne Kritik über die Bühne. So zweifelten einige Beobachter und Mitglieder an dem Projekt, auch auf Grund der Tatsache, dass man nun mehrere Dörfer zu traditionellen Festen bedienen musste und die Proben an unterschiedlichen Orten stattfinden sollten. 20 Jahre später zeigt sich: Es war die richtige Entscheidung.

„Seitdem die neue Fanfare aus der Taufe gehoben wurde, haben wir erfolgreich die Einstufung in der Kategorie ‘Ehrendivision’ verteidigt. Besonders aber freut es mich, dass die Mitglieder des Vereins aus den unterschiedlichen Dörfern zu einem großartigen Team zusammengewachsen sind“, ergänzt Erni Steils.

Die 45 Musiker der Fanfare kommen heute nicht mehr nur aus den Dörfern Auel, Steffeshausen und Ouren, sondern aus dem gesamten Süden Ostbelgiens sowie dem angrenzenden Luxemburg. Allen gemein ist die Begeisterung für anspruchsvolle Fanfare-Musik, die in dieser Besetzung in Ostbelgien einmalig ist.

Im Jahr 2024 feiert die Fanfare ihr 20-jähriges Bestehen und lädt zu einem Festakt ein, am Sonntag, 5. Mai (Sonntag vor Christi Himmelfahrt). Die Details zum Event werden Anfang 2024 veröffentlicht.