Darauf dürften sich die zahlreichen Chorsänger besonders freuen: Mit den „King’s Singers“ (18. Mai) und dem Dresdner Kreuzchor (15. Oktober) ist es dem OstbelgienFestival gelungen, zwei Spitzenensembles nach St. Vith respektive Eupen zu verpflichten. Aber auch für die Perkussionisten steht ein absolutes Highlight auf dem Programm.

Am 19. Mai wird der österreichische Ausnahmeschlagzeuger Martin Grubinger mit dem „Belgian National Orchestra“ ein musikalisches Feuerwerk der Extraklasse im Triangel St. Vith zünden.

So viele Konzerte wie noch nie bietet das OstbelgienFestival in seiner 30. Saison an, insgesamt stehen 40 Konzerte auf dem Programm. Die Musikliebhaber dürfen sich auf zahlreiche Höhepunkte freuen. Es ging schon im Januar mit Konzerten ostbelgischer Musiker los, nämlich dem traditionellen Neujahrskonzert, das das OstbelgienFestival in bewährter Zusammenarbeit mit arsVitha präsentierte, und mit der Live-Vorstellung der neuen CD „Ensemble“ von Andy Houscheid. Vor ein paar Tagen fanden im Alten Schlachthof Eupen die „Belgian Music Days“ mit insgesamt 15 Konzerten ausschließlich mit Werken belgischer Komponisten statt. In den nächsten Wochen und Monaten wird es zahlreiche weitere große Konzertabende in St. Vith, Eupen, Kelmis, Kettenis und Büllingen geben, die auch für Mitglieder der ostbelgischen Chöre und Musikvereine besonders interessant sein dürften.

18. Mai: „The King’s Singers“ auf der Suche nach Harmonie

Die King’s Singers sollten schon 2020 nach St. Vith kommen. So war es geplant gewesen. Aber Corona sollte bekanntlich viele Pläne über den Haufen werfen. Jetzt ist es endlich soweit: Am Mittwoch, 18. Mai, werden die King’s Singers im Triangel St. Vith ihr aktuelles Programm vorstellen. Seit mehr als 50 Jahren überzeugt das britische Vokalsextett durch seine musikalische Vielfalt in den Metropolen dieser Welt, von London und Paris über Sydney bis New York. Dass Musik sowohl sprachliche als auch politische und soziale Grenzen überschreiten kann, zeigen die King’s Singers mit ihrem Projekt „Finding Harmony“. Die Idee, Harmonie zu finden, steht dabei im Zentrum. In ihrem künstlerischen Schaffen hat dies immer funktioniert, aber in der heutigen Zeit haben die King‘s Singers mehr denn je das Gefühl, dass sie diese Botschaft transportieren müssen, dass sie darüber sprechen respektive singen müssen. Den King’s Singers ist seit der Gründung auch stets ein Anliegen, Harmonie zwischen Stilen und Kunstformen zu finden: Musik unterschiedlicher Epochen und Genres stehen nebeneinander.

15. Oktober: Einer der besten und ältesten Knabenchöre Europas

Nicht nur The King‘s Singers kommen nach Ostbelgien. Am 15. Oktober wird der Dresdner Kreuzchor in der St. Nikolauskirche Eupen sein Können zeigen. Auch dieses Konzert hätte schon 2020 stattfinden sollen, jetzt ist die Vorfreude besonders groß, dass der Chor endlich wieder nach Ostbelgien kommt; schon 2006 begeisterten die sogenannten „Kruzianer“ in der Pfarrkirche Rocherath. Der Dresdner Kreuzchor ist nicht nur einer der besten, sondern ebenso einer der ältesten Knabenchöre Europas. Wann er genau gegründet wurde, ist heute nicht mehr eindeutig zu bestimmen. Dass die Tradition des Chores jedoch mindestens 700 Jahre zurückreicht, gilt als gesichert. Insgesamt besteht der Chor heute aus 125 Mitgliedern im Alter zwischen neun und neunzehn Jahren. Die jungen Sänger besuchen gemeinsam das Kreuzgymnasium in Dresden. Erfolg und Berühmtheit resultieren aus dem spezifischen Klang der Knabenstimmen. Dies verlangt eine intensive tägliche Probenarbeit. Der Dresdner Kreuzchor ist natürlich für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste in der Kreuzkirche verantwortlich, aber ebenso gern gesehener Gast bei zahlreichen Konzerten in Deutschland, Europa und der Welt. Bei diesen Tourneen sind jeweils rund 80 Kruzianer dabei.

19. Mai: Perkussion vom Allerfeinsten mit Martin Grubinger

Martin Grubinger ist der Star der Perkussionisten-Szene. Wer ihn einmal erlebt hat, weiß, wie mitreißend und begeisternd Musik für diverse Schlaginstrumente und Orchester sein kann. Er wirbelt im wahrsten Sinne des Wortes wie kein Zweiter über die Konzertbühne. So hat der 38-jährige Musiker zahlreiche Komponisten zu Werken angeregt. „Frozen in time“ wurde 2007 von Avner Dorman speziell für Martin Grubinger geschrieben. Das dreiteilige Werk verlangt dem Schlagzeuger alles ab, mit Präzision und kraftvoller Ausdauer „bearbeitet“ er die Pauken und Trommeln, Marimba und Vibraphon und vieles andere mehr. Wie sagt Martin Grubinger: „Mir ist wichtig, dass das Publikum in meinen Konzerten immer überrascht wird“. Überraschungen und wahrlich Unerhörtes hält „Frozen in time“ bereit, von indischen Rhythmen über Mozart-Anklänge bis zu Musical- und Rock-Sounds. Dabei wird Grubinger vom „Belgian National Orchestra“ unter der Leitung von Hugh Wolff begleitet werden. Das Brüsseler Symphonieorchester wird zudem drei sehr unterschiedliche Kompositionen präsentieren, die eine Klangreise durch Zeit und Raum darstellen: von einer „Canzona“ des italienischen Renaissancemeisters Giovanni Gabrieli zur Olympiafanfare „Javelin“ des Amerikaners Michael Torke für Atlanta 1996 und den wunderschönen „Symphonischen Tänzen“ des Russen Sergeï Rachmaninow.

OBF: Ein Höhepunkt nach dem anderen

Aber das OstbelgienFestival hat noch weitere Konzerte im Angebot. Allein der Blick auf die Frühjahrssaison verspricht einen Höhepunkt nach dem anderem. Am 22. April gastiert das Cellistenoktett Ô-Celli im Jünglingshaus Eupen, die Lütticher Philharmoniker werden mit dem belgisch-russischen Violinisten Marc Boushkov am 28. April im Triangel St. Vith das Dritte Violinkonzert von Camille Saint-Saëns aufführen, zudem die phantastische Ballettmusik zu „Spartacus“ von Aram Khatchaturian. Die Klezmerband „Dance of Joy“ spielt am 11. Juni in Hünningen und das Trio Khnopff am 12. Juni in Eupen. Nicht zu vergessen das Konzert des Preisträgers des diesjährigen Königin-Elisabeth- Wettbewerbs für Cello am 30. Juni im Jünglingshaus Eupen.

Alle Informationen und Kartenreservierungen auf der Webseite des OstbelgienFestivals: obf.be  .