Da sind wir wieder! Omicron scheinen wir weitgehend hinter uns zu haben, das gesellschaftliche Leben ist weitgehend neu gestartet. Auch die meisten Musikvereine und Chöre haben ihre Aktivitäten wieder aufgenommen. Mit den bevorstehenden wärmeren Jahreszeiten sind die Perspektiven gut. Die Virologen erwarten einen weitgehend unbeschwerten Frühling und Sommer. Unsere Vereine auch?

Während sich das Pandemie-Barometer günstig entwickelt, stehen für unsere Vereine mit diesem erneuten Neustart große Herausforderungen an. Schon wieder gilt es, die Mitglieder vorsichtig und bedacht wieder ins Vereinsleben zurückzuführen. Die Vorstände schauen, welche Folgen Corona für Chöre und Musikvereine bisher gehabt hat und wie sie damit umgehen können. Viele Vereine wollen die qualitativen Aspekte ihres Musizierens zunächst den sozialen Komponenten unterordnen und sozusagen erst einmal wieder als Gemeinschaft zusammenfinden.

Seit zwei Jahren hören wir den Spruch, dass „nach der Pandemie vieles anders sein“ wird. Man fragt sich, wie das Vereinsgefüge, der Zusammenhalt, die Freundschaften sich in den nächsten Monaten entwickeln werden. Man stellt Überlegungen zur Zielsetzung und Organisation des Vereins an. Unter anderem wegen mancher Veränderungsprozesse im dörflich-gesellschaftlichen Umfeld, die sich aufgrund der Pandemie beschleunigt haben, müssen wir manchmal abwägen zwischen Altbewährtem und neuen Wegen.

Ich will an dieser Stelle noch einmal dazu aufrufen, diesen Neustart als Chance zu sehen. Stellt das in Frage, was bisher mehr oder weniger funktioniert hat! Scheut keine Veränderung, seid offen, positiv und modern! Die ostbelgische Gesellschaft, unser gesamtes Zusammenleben, erwartet viel von den Vereinen, gerade im Bereich Kultur. Wir haben eine Rolle zu spielen – nehmen wir sie wahr!

Auch Födekam kann und will sich diesem Prozess des „Sich-infrage-Stellens“ nicht verschließen. Der Verband ist kein Selbstzweck, sondern er muss sich immer daran messen lassen, welchen Mehrwert er seinen Vereinen bietet. Dazu gibt auch die Ausgabe 2022/1 unserer Verbandszeitschrift Födekam Neues (komplett als Download nebenstehend) Anstöße und Informationen. Wir stellen Chören Möglichkeiten vor, die digitale Technik bei der Probearbeit zu nutzen (S. 28). Wir über legen nach Möglichkeiten, das Hobby Musik noch attraktiver zu machen (S. 4 und 8) und bei der Vorstandsarbeit mehr auf das Team als auf Einzelpersonen zu setzen (S. 13). Födekam schafft zusätzliche Kommunikationsformen wie unseren Newsletter und hofft, dass Ostbelgiens Musiker und Sänger diesen Kanal nutzen und abonnieren (S. 6). Wir engagieren uns bei der Ausbildung von Primarschullehrer*innen für einen qualitativ hoch- stehenden Musikunterricht (S. 24). Wir planen für September ein Play-In, das bestimmt nicht zuletzt durch den großen Namen seines Dirigenten zu einem Highlight in Ostbelgiens Harmoniemusik-Welt werden wird (S. 18). Hoffentlich sind viele von euch dabei bei den bevorstehenden und in diesem Heft vorgestellten Veranstaltungen von Födekam (Play-In Junior Edition, Vocal Project, Sonatina, Walking Singers, …) und anderen Einrichtungen, in Ostbelgien und darüber hinaus.

Danke allen Freunden und Partnern, die uns bei unseren Projekten und Vorhaben unterstützen – die Themen dieser Zeitschrift beweisen diese Unterstützung in vielfältiger Form. Danke allen angeschlossenen Vereinen für ihre Mitarbeit, für ihr Mit-Denken. Gemeinsam wollen wir Ostbelgien weiterhin musikalisch gestalten: der Verband, die Chöre, Orchester, Musikvereine sowie jeder einzelne Sänger und Instrumentalmusiker. Lasst den Neustart gelingen!

Marc Komoth, Präsident